Klassenfahrt 4d

Am ersten Morgen haben wir uns um viertel vor neun auf dem Schulhof der Thurner  Straße getroffen. Als der Bus endlich kam, haben wir unser Gepäck verstaut. Wir waren ganz schön aufgeregt! Viele Mütter und Väter haben uns zum Abschied gewinkt und wir haben aus unserem großen Reisebus zurückgewinkt. 

Als wir endlich am Ziel waren, waren wir alle ganz nervös. Leider mussten wir etwas länger warten, da gleichzeitig die Kinder einer anderen Schule abfuhren. Dafür konnten wir schon ein bisschen die Gegend rund um das Haus erkunden. Nach einiger Zeit wurden wir zusammengerufen und die Heimleiterin begrüßte uns. Sie erklärte uns alles, dann durften wir endlich in unsere Zimmer, um unsere Koffer auszuräumen und die Betten zu beziehen. Das hat super geklappt! Wir hatten das Beziehen auch fast alle vorher zu Hause geübt. Es war auch ganz schön lustig, weil manche Kinder sich zuerst im Bettbezug „versteckten“, um die Ecken zu finden. Sie sahen aus wie Gespenster. Wir haben uns gegenseitig geholfen. Außerdem klebten wir unsere Zimmernamen an die Türen, die wir vorher in der Schule gemalt hatten. Wir hießen: Falkennest, VSCO-Girls, Discofreaks, Partygang.

Bis zum Mittagessen hatten wir Zeit, das Haus zu entdecken. Es war riesig und man musste aufpassen, sich nicht zu verlaufen. Unten im Keller gab es einen großen Spieleraum mit Tischtennisplatten, Kicker und einem Air-Hockey-Tisch. In dem Wald und auf dem Gelände um das Haus herum gab es eine Seilbahn, eine Schaukel und einen Basketballkorb. Neben dem Haus gab es aus Steinen ein Labyrinth und ein Schachbrett. 

Um 14.00 Uhr trafen wir uns mit unseren Gruppenleitern. Die Klasse 4d bekam die Gruppenleiterin Sarah. Wir haben ein Kennenlernspiel gespielt, das funktionierte so ähnlich wie Kofferpacken. Dies waren unsere Eselsbrücken für Sarah, erkennt ihr den Trick?

Adrian-Apfel, Dennis-Döner, Ebbie-Ei, Ela-Erdnüsse, Emilie-Erdbeere, Erik-Eis, Finn-Forelle, Giuliana-Gurke, Karl-Krokette, Lene-Laugenstange, Leonel-Lasagne, Louis-Linsensuppe, Lucie-Lolli, Malin-Milchreis, Marlon-Mango, Melek-Melone, Mia-Möhre, Milo-Milchschnitte, Paula-Pommes, Ranim-Rohkost, Rocco-Reibekuchen 

Nach dem Spiel gab es Kuchen und Kakao. Am Nachmittag durften wir noch einmal ein bisschen zu zweit oder in kleinen Grüppchen die große Wiese und den Wald um das Haus herum erkunden. Oder wir spielten auf dem Zimmer Gesellschaftsspiele. Pünktlich um 16.00 Uhr trafen wir uns mit Sarah in unserem Gruppenraum, sie stellte uns zuerst immer ein Rätsel, z. B. das Scherenrätsel oder die Einreise in das Land Keinikeinu. Die Lösungen verraten wir aber nicht, sonst können wir es mit Niemandem mehr spielen. Fragt die Kinder der 4. Schuljahre, ob sie es mit euch spielen. Anschließend führte uns Sarah auf die große Wiese. Wir bekamen Suchaufträge für den Wald, wir mussten unterschiedliche Gegenstände aus der Natur suchen (kleine Steine, einen schönen Stock, etwas Rundes, ein Laubblatt, etwas Weiches, eine Feder, trockene Erde, morsches Holz), aber auch  Dinge, die nicht in die Natur gehören (Bonbonpapiere, Nägel,…). Mit den gefundenen Sachen sollten wir unsere Namen legen. Dann war es schon Zeit für das Abendessen (Foto). 

Zum Abendessen gab es Pizza und ein riesiges Abendbrotbuffet. Eine der besten Sachen war der Kiosk am Abend. Er öffnete um 19.00 Uhr und man durfte für 0,50 € etwas kaufen, auch Postkarten, die man nach zu Hause schicken konnte. Am Abend trafen wir uns um 19.30 Uhr mit Sarah und den anderen Klassen. Wir haben eine Wanderung einmal um den ganzen See gemacht. Am Anfang war es noch hell, doch es wurde immer dunkler und dunkler (Foto). Am Ende konnten wir sogar ganz viele Fledermäuse und eine Nutria sehen. Wir hatten zwar Taschenlampen dabei, doch Sarah ließ uns testen, ob wir nicht ohne Taschenlampen mit der Zeit viel mehr sehen würden. Sie hatte Recht! Ungefähr die Hälfte der Strecke haben wir gar nicht gesprochen oder nur geflüstert. Das war ganz schön unheimlich, aber auch schön, so still nebeneinander herzulaufen. Zurück im Haus zogen wir unsere Schlafanzüge an, putzten die Zähne und trafen uns dann noch zur „Zeit der Stille“ im Meditationsraum. Dort liegen sehr gemütliche Matten. Sarah sang mit uns ein Lied und las uns eine Geschichte vor. Direkt danach gingen wir in unsere Betten. Wir durften aber noch ganz leise miteinander quatschen oder lesen. Um 22.00 Uhr war Bettruhe und wir mussten schlafen! 

Am Donnerstag erklang um 7.30 Uhr die Weckmusik. Die war so cool, dass wir Jungen sofort auf dem Flur anfingen zu tanzen, doch das wurde zu laut, so mussten wir damit aufhören. Endlich gab es Frühstück. Das war phänomenal. Ein großes Buffet mit Brötchen und Brot, verschiedenen Cornflakes und Müslis, Wurst und Käse, Marmeladen … Hm, lecker!Nach dem Frühstück fand wieder Programm mit Sarah statt. Am Vormittag gingen wir zuerst noch einmal in den Meditationsraum. Immer ein Kind durfte ein Partnerkind massieren. Danach gingen wir in den Wald direkt am Haus. Passend zu unserem Thema „Natur mit allen Sinnen“machten wir da einen Sinnespfad. Wir mussten uns die Augen verbinden und die Schuhe ausziehen. Ein Partner führte uns einen Weg lang, auf dem es alle möglichen Hindernisse oder komische Strecken gab, wie dicke Rollen, spitze Steinchen, Blätter, Äste und Stöcke. Sogar über eine kleine Wippe, Schwebebalken und Kletterstangen ging es lang (Foto). Da muss man dem Partner schon ganz schön vertrauen! Nach dem Parcours sollten wir in einer Fühlkommode verschiedene Dinge ertasten. Wir fühlten Hartes, Weiches, Kratziges und Fluffiges. Später durften wir schauen, was es war. Aber wir verraten es nicht! 

Beim Mittagessen stellten wir fest, dass es immer , nicht nur am Ankunftstag, ein 3-Gänge-Menü vom Feinsten gab. Luxus pur! In der langen Mittagspause sind alle Kinder, die wollten, mit einigen Erwachsenen zu einem großen Spielplatz gelaufen. Die anderen Kinder blieben oben am Haus. An der Steinbachtalsperre gibt es einen riesengroßen Abenteuerspielplatz mit coolen Spielgeräten (eine Drehscheibe, zwei Trampoline, eine Reifenschaukel mit vier Reifen, einen Kletterkreisel und Kletterstangen), sogar eine Wasserbaustelle auf einer Insel ist dort zu finden. Aber Vorsicht: Ein Kind ist in das Wasser gefallen. Wir hatten trotzdem super viel Spaß und hätten auch noch länger dort bleiben können (Foto) .Zurück im Haus gab es Kuchen und Kakao. Danach waren wir mit Sarah verabredet. Sie las uns die Schöpfungsgeschichte vor, zu dieser Geschichte sollten wir Landschaften aus Stoff und vielen anderen Materialien legen. Das ergab nachher ein wunderschönes buntes Ergebnis (s. Foto). Der Rest des Tages verlief eigentlich wie am Tag zuvor, außer, dass wir zur „Zeit der Stille“ dieses Mal in die Kapelle gingen. Zuerst entzündete Sarah ein „blaues Feuer“  und wir sangen ein passendes Lied dazu. Das große Licht wurde ausgeschaltet, Sarah hatte eine große Kerze für sich, damit sie uns eine Geschichte vorlesen konnte. 

Am nächsten Morgen wurden wir wieder von der Musik geweckt. Dieses Mal durften wir ganz leise auf dem Flur tanzen. Unsere Lehrerin hat dieses Mal mitgetanzt. Wir zogen uns an und mussten dann unser Zimmer „auf Vordermann“ bringen, da Sarah es kontrollieren kam. Doch das war nicht ganz so schwierig, weil wir uns an den Tagen zuvor schon immer angestrengt hatten, denn es gab einen Wettbewerb, welche Gruppe das aufgeräumteste Zimmer hatte (dafür gab es Punkte und eine Belohnung). Wir trugen unsere Koffer herunter und warteten auf das Frühstück. Das war wieder bombastisch. Dieses Mal waren wir alle schon ganz aufgeregt, weil es wieder nach Hause ging. Doch vorher fand noch eine Abschlussrunde mit Sarah statt. Wie einer von uns feststellte, war das einerseits schön, weil man Mama und Papa wiedersehen würde, andererseits traurig, da die schöne Klassenfahrt, das Zusammensein mit den anderen und die tollen Aktionen, die nichts mit Schule zu tun hatten, wieder zu Ende gingen. Wir spielten ein Spiel, legten noch verschiedene Bilder zu unserem „Schöpfungsbild“ dazu, sangen ein Lied und gaben Sarah einen Rückblick, was uns gut und nicht so gut gefallen hat. Doch eigentlich haben wir nur gute Sachen sagen können. 

Gegen 11.00 Uhr sollte der Bus kommen, doch er kam und kam nicht. Leider haben der Bus und wir an verschiedenen Stellen aufeinander gewartet. Dafür waren die Busfahrer sehr nett. Unser Busfahrer schaltete sogar den Fernseher an und ließ „Tom und Jerry“ laufen, in einer anderen Sprache. Das war lustig! Endlich kamen wir wieder an der Thurner Straße an, schnell stiegen wir aus und fielen unseren Eltern in die Arme. Gott sei Dank war dieser Tag ein Freitag, so dass wir uns am Wochenende erstmal „erholen“ konnten von der wunderschönen Fahrt zur Bildungsstätte Steinbachtalsperre.